Busch: Meine Erlebnisse mit der Gestapo
Busch: Meine Erlebnisse mit der Gestapo
Freiheit aus dem Evangelium
»Wenn ich geschrien hätte, wie ich heute weiß, dass ich hätte schreien sollen, stünde ich jetzt nicht hier, sondern wäre in Plötzensee hingerichtet worden« – so Pastor Wilhelm Busch (1897 – 1966) zu seinen Erlebnissen in der Nazizeit.
Er hatte immer eine Menge spannender, humorvoller, aber auch aufwühlender Geschichten auf Lager. Langeweile gab es unter seiner Predigt nicht. Nach dem Zweiten Weltkrieg betonte er immer wieder mit Nachdruck, wie wichtig es ist, aus der Geschichte zu lernen: »Wir gehen vor die Hunde, wenn wir nicht wissen, was vor uns war!«
»Damals musste die Polizei lernen, wegzugucken oder nicht einzugreifen, wenn die SA Randale machte und jede Spur von Opposition niedertrampelte. Wenn ein Jurist oder Richter seinem Gewissen folgte, war er als verdächtiger Staatsfeind seinen Job los. Viele von ihnen suchten ihr Heil nicht im Einflussbereich Hitlers, sondern in der Flucht ins Ausland …«
Schade, dass wir heute kaum noch unsere deutsche Geschichte kennen, um daraus Lehren zu ziehen und gesellschaftliche Entwicklungen nach 90 Jahren richtig zu deuten. Genau das ist die Absicht der Herausgabe dieser alten Geschichten. (Verlagstext)
Autor: | Wilhelm Busch |
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Erscheinungsdatum: | 11/2024 |
Einband: | Paperback |
Seiten: | 96 |

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4 Bewertungen
4. März 2025 13:22
Ein Buch voll lustiger und ernster Begegnungen in dunklen Zeiten.
Bevor ich dieses kleine Büchlein gelesen haben, ist mir nicht wirklich klar gewesen, was ziviler Ungehorsam im Extremfall bedeutet, unter einem Regime, das klar die totale Unterwerfung fordert und einem bei Zuwiderhandlung auch mit der Todesstrafe droht. In diesem Buch erzählt Pfarrer Wilhelm Busch, wie er die Herrschaft der Nazis erlebt und überlebt hat. Es sind Gegebenheiten voller Dramatik und Begegnungen. Über Geschichten, wie er sich in eine Kirche eingeschlichen hat, ohne dass die Polizei ihn bemerkte, kann man schmunzeln, trotz des Ernstes der Situation. Aber er beschreibt auch seine Zeiten, als er im Zuchthaus eingesperrt war, dem Terrorstaat hilflos ausgeliefert. Wer hätte im Gestapogefängnis keine Angst gehabt? In den Geschichten bin ich dem Menschen Willhelm Busch begegnet. Er war gewiss nicht ohne Angst, aber durch seinen Glauben stark, so blieb er oft, trotz der Angst handlungsfähig. Manche Geschichte ist lustig erzählt, manche unter großer Bedrängnis. Bei allem prägen die Geschichten, wie er ein offenes Ohr auch für seine Bewacher und deren Gewissensprobleme hatte.
Ein Buch voll lustiger und ernster Begegnungen in dunklen Zeiten.
Wilhelm Busch war in der Lage, selbst unter schlimmsten Umständen den Menschen in seinem Gegenüber zu sehen, auch wenn diese nichts davon wissen wollten. Das führte oft zu Möglichkeiten Menschen zu erreichen und dazu zu veranlassen, dass sie einen Unterschied machten zu dem, was das Regime eigentlich von ihnen verlangt hätte.
Absolut bemerkenswert, was Wilhelm Busch erreicht hat und sein Leben und der Umgang mit den Menschen sollte uns auch heute noch ein Beispiel sein sowie uns herausfordern. Eine klare Leseempfehlung gibt es für dieses Buch.
4. Februar 2025 10:53
Interessantes Büchlein
Ein Appell an die heutige Generation, nicht zu vergessen, was in der Vergangenheit geschah, sondern von ihr zu lernen, um nicht dieselben Fehler zu wiederholen.
Dieses Anliegen spiegeln auch die Worte des Verlages wieder: "Schade, dass wir heute kaum noch unsere deutsche Geschichte kennen, um daraus Lehren zu ziehen und gesellschaftliche Entwicklungen nach 90 Jahren richtig zu deuten. Genau das ist die Absicht der Herausgabe dieser alten Geschichten."
Ein wichtiges Buch, dass brandaktuell ist, vor allem wenn man sich die politische Situation in Europa, aber auch weltweit ansieht.
In seiner typisch offenen und sehr direkten Art, spricht Wilhelm Busch (1897-1966) über seine Erlebnisse mit der Gestapo und den Entschluss, weiterhin für das Recht und vor allem für den Glauben an Jesus einzustehen - unabhängig von den Konsequenzen.
Oftmals verhaftet fand sich der Pastor trotzdem immer wieder in Situationen, in denen er sogar im Gefängnis mutig die rettende Botschaft von Christus teilen konnte.
Ermutigend, herausfordernd und eine tolle Lektüre- nicht nur für Christen!
31. Januar 2025 11:57
Erinnerungen die noch wichtig sind
Wolfgang Bühne hat in diesem Büchlein die Erlebnisse des Pastors Wilhelm Busch mit der Gestapo zusammen gefasst.
Seine Absicht ,diese Erinnerungen wach zu halten , weil sie auch für die heutige Zeit wichtige Lehren enthalten, kann ich sehr gut nachvollziehen.
Allerdings hat mich die Ausführung nicht überzeugt.
Seine Denkanstöße im Vorwort haben mich an einigen Stellen schon etwas irritiert.
Er bringt eigene Moralvorstellungen in das Buch ein und wirft Vorwürfe in die Luft ohne sie zu belegen. Was heißt denn Jugendlichen zu helfen von Homosexualität zu Heterosexualität zu wechseln, und was wird dann genau bestraft? Auch die Gleichgewichtung von Evolutionstheorie und Genderideologie als berufliche Nachteilsfaktoren kann ich nicht nachvollziehen.
Die Texte von Wilhelm Buch sind aus anderen Büchern entnommen worden und teilweise fehlt mir doch ein bißchen der Kontext. Der Autor verzettelt sich manchmal in Einschüben, die von den eigentlichen Gedankengängen abweichen. Es ist bewundernswert wie Wilhelm Busch selbst in kritischen Situationen seine Evangelisation weiterverbreitet. Wilhelm Busch sieht selbst in seinen Gefangenschaften immer wieder Gottes Wirken und rückt nie von seinem Glauben und der Wahrheit ab. Am Ende fehlt mir ein bißchen mehr der Einblick in die Handlungen der Gestapo, die mir in diesem Büchlein etwas zu kurz kommt.
13. Dezember 2024 14:08
Bei aller Düsternis strahlt das Licht des Evangeliums
In einer Zeit, in der die Auseinandersetzung mit der Geschichte der Nazizeit immer mehr in den Hintergrund zu treten scheint, ist es von immenser Bedeutung, an die dunklen Kapitel der deutschen Vergangenheit zu erinnern. Besonders eindrucksvoll gelingt dies in den Erinnerungen von Pastor Wilhelm Busch, der in „Meine Erlebnisse mit der Gestapo“ Einblicke während des Zweiten Weltkrieges nicht nur in seine eigene Geschichte als Christ und Widerstandskämpfer gibt, sondern auch einen wertvollen Blick auf die damalige Gesellschaft und ihre Verstrickungen in die menschenverachtende Ideologie des Nationalsozialismus bietet.
Wer ist der Autor?
Wilhelm Busch (1897–1966) war ein evangelischer Pastor, bekannt für seine packenden Predigten und seine beeindruckende Persönlichkeit. Während des Zweiten Weltkrieges war er inhaftiert und erlebte die Schreckensherrschaft des Nationalsozialismus hautnah. In seinen späteren Jahren nach dem Krieg erzählte er immer wieder von seinen Erlebnissen und betonte die Wichtigkeit, aus der Geschichte zu lernen, um ähnliche Fehler in der Zukunft zu vermeiden.
Worum geht es im Buch?
Wilhelm Busch lässt seine Leser tief in die Zeit des Nationalsozialismus eintauchen. Er berichtet von seiner persönlichen Erfahrung, als er während des Krieges von der Gestapo verfolgt und mehrfach inhaftiert wurde. Doch das Buch bietet nicht nur die tragischen Momente eines Widerstandskämpfers, sondern auch humorvolle, selbstkritische Anekdoten, die das Leben und Überleben in dunklen Zeiten illustrieren.
Besonders eindrucksvoll sind seine Erzählungen von Begegnungen mit seinen Wärtern und Mitgefangenen, bei denen er immer wieder die Nähe Gottes spürte und Gelegenheiten fand, das Evangelium zu verkünden. Diese Geschichten sind nicht nur bewegend und nachdenklich stimmend, sondern werfen auch einen kritischen Blick auf das damalige gesellschaftliche Klima, das von Angst, Misstrauen und Denunziation geprägt war.
Busch mahnt, wie wichtig es ist, die Lehren aus der Geschichte zu ziehen, um den Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft zu begegnen. Herausgeber Wolfgang Bühne kommentiert dazu: „Es ist gut und für uns alle heilsam, aus [den] Erfahrungen zu lernen und uns von Gott ein „gutes Gewissen“ in den gegenwärtigen und zukünftigen Herausforderungen zu erbitten.“
Wer sollte das Buch lesen?
Dieses Buch richtet sich an ein breites Lesepublikum: sowohl an Christen, die in den Erlebnissen von Wilhelm Busch Trost und Ermutigung finden werden, als auch an Skeptiker, die einen tieferen Einblick in die moralischen und gesellschaftlichen Herausforderungen der Nazizeit erhalten möchten. Es ist für all jene geeignet, die sich mit der Geschichte des Nationalsozialismus auseinandersetzen und gleichzeitig nach Inspiration für ein mutiges und glaubwürdiges Leben im Glauben suchen.
Was gibt es Kritisches?
Ein kritischer Aspekt dieses Buches ist, dass es in seiner Darstellung von Wilhelm Buschs Erlebnissen in gewisser Weise sehr einseitig und auf seine eigenen Erfahrungen als christlicher Widerstandskämpfer fokussiert ist. Leser, die eine umfassendere Analyse der historischen Ereignisse erwarten, könnten enttäuscht sein.
Was bleibt?
Die kurzen Anekdoten sind bewegend und lehrreich, um sowohl die historische Bedeutung als auch die persönlichen Erfahrungen eines mutigen Mannes in einer der schlimmsten Epochen der deutschen Geschichte aufzuzeigen. Wilhelm Busch gelingt es, auf humorvolle und dennoch tiefgründige Weise die Notwendigkeit zu betonen, aus der Geschichte zu lernen und die Freiheit des Gewissens zu bewahren. Dieses Buch ist nicht nur eine Mahnung, sondern auch eine Quelle der Ermutigung für Christen und eine wertvolle Lektüre für alle, die die Vergangenheit in einem neuen Licht betrachten wollen. „Je tiefer man mit dem Evangelium hinuntersteigt in die Abgründe der Menschen, desto heller strahlt die Botschaft von dem Erbarmen des Herrn Jesus.“